Berichte aus dem Gemeinderat
Aus der Gemeinderatssitzung vom 29. November 2010
Biogasanlage im Gewann Geißäcker
Eine Betriebsgemeinschaft bestehend aus derzeit 7 Landwirten aus Kirchberg und Umgebung plant die Errichtung einer Biogasanlage im Bereich des Gewanns Geißäcker am Autobahnzubringer Richtung Kirchberg.
Es wird von einer jährlichen Biogasproduktion von ca. 2 Mio. m³ ausgegangen, 4 Mio. kWh Strom- und 4,7 Mio. kWh Wärmeproduktion. Über diese Anlage könnte auch die Wärmeversorgung für das Kirchberger Schulzentrum (Schloß-Schule und August-Ludwig-Schlözer-Schule) abgedeckt werden. Das in der Anlage produzierte Gas könnte zu einem „Satelliten-BHKW“ ans Schulzentrum geleitet und hier in Wärme umgesetzt werden.
Da die Anlage in der geplanten Größenordnung und der Konstellation mit einer Betriebsgemeinschaft nach § 35 Baugesetzbuch nicht als landwirtschaftliches Vorhaben im Außenbereich privilegiert ist, ist zur Umsetzung des Vorhabens die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich.
Zu diesem Vorhaben hat sich im Vorfeld der Behandlung des Tagesordnungspunktes auch der Ortsbauernverband gemeldet und zahlreiche Fragen an Verwaltung und Gemeinderat gestellt.
Der Gemeinderat hat die Entscheidung über den Grundsatzbeschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans (was nicht gleichzusetzen ist mit einer Entscheidung für die Biogasanlage) in seine Dezembersitzung vertagt, da noch weitere Informationen z. B. Vergleichsdaten für eine Hackschnitzelheizung für das Schulzentrum als Entscheidungshilfe als notwendig angesehen wurden.
Für interessierte Landwirte wird am 13.12.2010 und für die interessierte Bevölkerung am 16.12.2010 jeweils um 20 Uhr im Landhotel von den Gründungsinitiatoren für die Biogasanlage eine Infoveranstaltung angeboten.
Erdhügelhäuser künftig im Baugebiet „Kreuzstein“ in Kirchberg zulässig
Momentan laufen die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Kreuzstein“ in Kirchberg/Jagst. Der Bebauungsplan ist im April 2010 in Kraft getreten. Mit den Festsetzungen im Bebauungsplan wurde u. a. das Ziel verfolgt, den Bauherren größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung zu geben, aber auch Festsetzungen zu treffen, die insbesondere energieeffizientes Bauen fördern. Der Verwaltung liegt seit einiger Zeit eine Planung vor, die bezüglich der Energiebilanz die Vorstellungen bei weitem übertrifft. Es handelt sich um ein Flachdachgebäude, das weitestgehend erdüberdeckt werden soll, da damit optimale Isolierung erreicht werden kann.
Um Rechtssicherheit zu erreichen, wurde seitens des Landratsamtes empfohlen, den Bebauungsplan dahingehend zu ergänzen, dass „Erdhügelhäuser“ als Haustyp ausdrücklich aufgeführt werden.
Der Gemeinderat hat daher den Beschluss zur Ergänzung des Bebauungsplans „Kreuzstein“ in Kirchberg/Jagst gefasst.
Verkehrssituation Kreuzung Landhotel
An der Kreuzung der L 1040 beim Landhotel hat sich im Frühjahr dieses Jahres ein Motorradunfall mit tödlichem Ausgang ereignet. Dies hat die Verwaltung zum Anlass genommen, sich beim Straßenverkehrsamt des Landratsamtes für eine Beschränkung auf Tempo 50 im Kreuzungsbereich einzusetzen. Dieses Anliegen wurde bei einer Verkehrsschau Anfang Juni und bei den anschließenden Verhandlungen zunächst abgelehnt.
Stattdessen möchte das Landratsamt eine Schließung der beiden Bushaltestellen „Kreuzung Landhotel“ anordnen, sofern von der Stadt Kirchberg nicht die notwendigen Personenaufstellflächen geschaffen werden. Dies wiederum wurde seitens der Stadtverwaltung abgelehnt, weil die Verkehrslage dort für sichere Bushaltestellen nicht geeignet erscheint.
Nach einem weiteren schweren Verkehrsunfall im Sommer dieses Jahres hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die dort einen Kreisverkehr oder zumindest spürbare Verbesserungen der Verkehrssituation einfordert. Für diesen Zweck wurden über 1.400 Unterschriften gesammelt. Die Übergabe der Unterschriftenlisten soll demnächst an die zuständige Bauleitung des Regierungspräsidiums Stuttgart.
Mit Unterstützung der Bürgerinitiative konnte jetzt erreicht werden, dass Landrat Bauer die Anordnung von Tempo 50 im Kreuzungsbereich entschieden hat. Nun wurde die Stadt Kirchberg wieder angefragt, ob unter den neuen Voraussetzungen Personenaufstellflächen für die beiden Bushaltestellen „Abzweigung Lendsiedel“ errichtet werden. Der Gemeinderat hat beschlossen, diese jetzt herzustellen.
Kirchberger Wald ist PEFC-zertifiziert
PEFC. Vier Buchstaben, über die sich der Wald freut. PEFC ist international. Das zeigt sich bereits im Namen „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“. Ein „Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen“, das über Ländergrenzen hinweg ein Ziel verfolgt: die weltweite Verbesserung der Waldnutzung und Waldpflege.
Wald ist Kapital. Für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wald ist Lebensgrundlage und Erholungsraum. Deshalb ist es wichtig, dieses Gut für Generationen zu erhalten. Waldschutz ist aktiver Umweltschutz: PEFC arbeitet an der Erhaltung und dem ökologischen Gleichgewicht der Wälder. Betriebe, die nach PEFC zertifiziert sind, zeigen Engagement für die Umwelt und ihre Verantwortung im Umgang mit dem unverzichtbaren Roh- und Werkstoff Holz.
Die Forstbetriebsgemeinschaft erfüllt für den Kirchberger Wald diese Kriterien und hat entsprechende Schilder angeschafft, die in Kürze angebracht werden.